Motiv – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS (2024)

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Motivs · Nominativ Plural: Motive

Aussprache

WorttrennungMo-tiv

Wortbildung mit ›Motiv‹ als Erstglied: Motivforschung · motivieren · Motivik · motivisch · Motivlage · Motivsammler · Motivstruktur · Motivwagen · Motivwahl
· mit ›Motiv‹ als Letztglied: Bildmotiv · Blattmotiv · Filmmotiv · Fotomotiv · Grundmotiv · Handlungsmotiv · Hauptmotiv · Jagdmotiv · Landschaftsmotiv · Leitmotiv · Märchenmotiv · Nebenmotiv · Tatmotiv · Volkskunstmotiv

Herkunftaus gleichbedeutend motivummlat < movērelat ‘bewegen’, vgl. motivoital, motiffrz ‘charakteristische melodische Einheit eines Musikstücks, für den Gesamtaufbau wichtige Passage eines literarischen Werkes’

Bedeutungsübersicht

  1. 1. Beweggrund
  2. 2. Gegenstand, Thema einer (künstlerischen) Darstellung
  3. 3. [Musik] kleinste und charakteristische melodische Einheit in einer Komposition

eWDG

Bedeutungen

1.

Beweggrund

Beispiele:

aus persönlichen, eigennützigen, politischen, sittlichen, niedrigen Motiven (heraus) handeln

sich von edlen Motiven leiten lassen

ein Motiv für etw. haben

der Verdächtige hatte kein Motiv

welches sind seine Motive?

jmds. Motive, die Motive einer Handlung, Straftat durchschauen, aufdecken, rechtfertigen

jmdm. unlautere Motive unterstellen, vorwerfen

die Polizei suchte nach einem Motiv für den Mord

2.

Gegenstand, Thema einer (künstlerischen) Darstellung

Beispiele:

ein literarisches Motiv aufgreifen, abwandeln, verwenden

das Motiv der bösen Stiefmutter im Märchen

die Maler des flämischen Barock bevorzugten Motive aus der griechischen Mythologie

der Fotograf war ständig auf der Jagd nach Motiven

ein beliebtes, dankbares, malerisches Motiv für Filmamateure

Das Motiv dieses Romans begleitete mich Jahrzehnte [ FusseneggerAntlitz215]

3.

Musik kleinste und charakteristische melodische Einheit in einer Komposition

Beispiele:

ein Motiv anschlagen

eine Fantasie über Motive aus ›Don Giovanni‹

die Verwendung der Motive als charakteristisches künstlerisches Element in den Opern Richard Wagners

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Motiv · Leitmotiv · motivieren · Motivation · Motivierung

Motiv n. ‘Beweggrund, Anlaß, Antrieb’, Entlehnung (16. Jh.) aus gleichbed. mlat. motivum, substantiviertem Neutrum des Adjektivs spätlat. mōtīvus ‘Bewegung bewirkend, zur Bewegung geeignet, beweglich’ (vgl. nlat. causa motiva); zu lat. movēre (mōtum) ‘bewegen’. Im ausgehenden 18. Jh. entwickelt das (vielfach mit Beweggrund, Bewegungsgrund verdeutschte) Substantiv unter dem Einfluß von gleichfalls auf spätlat. mōtīvus zurückgehendem ital. motivo ‘charakteristische melodische Einheit eines Musikstücks, für den Gesamtaufbau wichtige Passage eines literarischen Werkes’ und dem als Musikausdruck aus dem Ital. übernommenen frz. motif die Bedeutung ‘(künstlerisches) Thema, Leitgedanke, charakteristischer inhaltlicher Bestandteil (eines künstlerischen Werkes)’. Vgl. dazu Leitmotiv n. ‘wiederkehrendes, eine Person oder Situation begleitendes musikalisches Motiv’ (in Opern, sinfonischen Dichtungen), in bezug auf C. M. v. Weber (Jähns 1871) und auf R. Wagner (Wolzogen 1876). Danach auch allgemein ‘leitender Gedanke’. – motivieren Vb. ‘begründen’ (18. Jh.), wohl nach frz. motiver. Motivation f. Motivierung f. (beide 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Ansp*rn · Antrieb · Beweggrund · Grund · Leitgedanke · Motiv

Motiv · Thema · Tonfigur · musikalisches Thema ● Bildmotivugs. · Bildthemafachspr.

Anlass · Anregung · Anreiz · Anstoß · Auslöser · Beweggrund · Grund · Hintergrund · Impuls · Initialzündung · Motiv · Quelle · Stein des Anstoßes · Stimulans · Ursache · Veranlassung · Wirkursache · der tiefere Sinn · im Hintergrund stehen

Assoziationen
  • Fehler im System · struktureller Fehler · systematischer Fehler ● Konstruktionsfehlerfig. · Webfehlerfig. · Erbsündegeh., fig. · Geburtsfehlergeh., fig.
  • (Krankheit) ohne bekannte Ursache ● idiopathischfachspr.
  • Entlastung · Rechtfertigung · Schuldbefreiung ● Exkulpationfachspr., lat.
  • (auf etwas) zurückgehen · (auf etwas) zurückzuführen sein · (das) Resultat (von etwas) sein · (die) Gründe (dafür) sind in (...) zu suchen · (durch etwas / jemanden) verursacht sein · (einer Sache) zuzuschreiben sein · (in etwas / jemandem) begründet sein · (seine) Ursache haben in · (seinen) Ursprung haben in · (sich) erklären (aus / durch) · Ergebnis sein (von) · Grund dafür ist · Ursache dafür ist · basieren auf · beruhen auf · die Ursachen (dafür) sind in (...) zu sehen · entstammen · herrühren (von) · kommen (von) · liegen (an) · resultieren aus · zu tun haben (mit) ● (einem Umstand) geschuldet seinbildungssprachlich · (sich einer Sache) verdankengeh.

Aufnahmeort · Drehort · FilmsetSetAnglizismus · Motivfachspr.

Assoziationen
  • Drehort · SchauplatzLocationengl.
  • Film · LichtspielStreifenugs. · bewegte Bildergeh., altertümelnd, verhüllend

DWDS-Wortprofil

Typische Verbindungen zu ›Motiv‹ (berechnet)

DWDS-Wortprofil

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Motiv‹.

BeweggrundBluttatEifersuchtHergangOperetteRacheTatablaufTathergangTäteraltruistischantisemitischbeliebtbevorzugtbiblischedelegoistischehrenwerteigennützigfloralfremdenfeindlichgeometrischhehrniederpersönlichrassistischreligiösunklarunlauterwiederkehrendzentral

DWDS-Beispielextraktor

Verwendungsbeispiele für ›Motiv‹

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maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und sie ist gerechtfertigt im Hinblick auf die angeführten Motive. [Ichenhäuser, Ernst Z.: Erziehung zum guten Benehmen, Berlin: Volk u. Wissen 1983, S. 77]

Bei der Auswahl ließen wir uns von vielfältigen Motiven leiten. [Brumme, Gertrud-Marie: Muttersprache im Kindergarten, Berlin: Volk u. Wissen 1981 [1966], S. 138]

Es dürfte bis zu diesem Zeitpunkt kein anderes Bild mit einem derartig belanglosen Motiv gegeben haben. [Busch, Werner: Das sentimentalische Bild, München: Beck 1993, S. 348]

Die gleichen Motive, die das alte Trauma sich verfestigen ließen, legen sich seinem Bewußtmachen in den Weg. [Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 1, Berlin: Aufbau-Verl. 1954, S. 135]

Man hätte, wenn man böswillig gewesen wäre, durchaus ein Motiv gehabt, ihn darin zu unterstützen. [Die Zeit, 13.01.2000, Nr. 3]

Fehler in Verwendungsbeispielen zu „Motiv“

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